Neu Darchau schreibt Schulgeschichte

Grundschule wird bundesweit erste Biosphären- und Naturpark-Schule

In dem kleinen Ort Neu Darchau wurde Ende Oktober Schulgeschichte geschrieben: Die Grundschule wurde nach ihrer Projektwoche als erste Schule Deutschlands mit dem Titel „Biosphären- und Naturpark-Schule“ ausgezeichnet. Darüber berichtet die Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue in ihrer Pressemitteilung vom 31. Oktober 2025.

Ein Jahr lang hatte sich das Kollegium gemeinsam mit den rund 50 Schulkindern der ersten bis vierten Klassen intensiv auf diesen besonderen Tag vorbereitet. Die Schule liegt genau auf der Grenze zwischen dem Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue und dem Naturpark Wendland.Elbe – und fühlt sich daher beiden Schutzgebieten gleichermaßen verbunden.

Am Tag der Auszeichnung präsentierten die Kinder die Ergebnisse ihrer Projektwoche. Gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen hatten sie sich mit den Themen Ernährung, Natur erleben und Elbe beschäftigt. Es wurde Korn gemahlen, Brot gebacken, Spiele entwickelt, Modelle gebaut, Pflanzen und Tiere beobachtet – und vieles mehr. „Die Arbeit hat sich gelohnt – wir sind stolz, uns als naturverbundene Schule präsentieren zu können“, wird Schulleiterin Andrea Schulze zitiert, die sich freut, die Auszeichnung noch vor ihrem Ruhestand erreicht zu haben. Unterstützt wurde das Projekt von Anne Spiegel von der Biosphärenreservatsverwaltung.

Neu Darchaus Bürgermeister Reinhard Siebolds lobte das Engagement der Schule: „Die Schule bekennt sich zur Nachhaltigkeit und übernimmt bundesweit eine Vorbildfunktion.“

In der Turnhalle überreichten Dirk Janzen, Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung, und Elena Konrad, Bildungskoordinatorin beim Naturpark Wendland.Elbe, die Urkunde. Grundlage der Auszeichnung ist ein Schulkonzept, das Bezüge zu den beiden Schutzgebieten, zu Natur und Landschaft, Geschichte, Kultur sowie zur nachhaltigen Wirtschaft der Region in den Unterricht integriert.

Das Konzept wird von allen Schulgremien mitgetragen und durch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnernumgesetzt – darunter das Archezentrum Amt Neuhaus und der Verein elbDorfaktiv. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen Schule, Biosphärenreservatsverwaltung und Naturpark legt künftig gemeinsame Projekte, regelmäßigen Austausch und Öffentlichkeitsarbeit fest. Nach drei Jahren wird die Zusammenarbeit evaluiert, um sie gegebenenfalls fortzuschreiben.

Die Biosphärenreservatsverwaltung betont in ihrer Mitteilung, dass sich das Konzept der Biosphären- sowie Naturpark-Schulen bundesweit bewährt hat. Die erste Biosphären-Schule wurde 2012 im Rahmen der Bildungsarbeit der UNESCO-Biosphärenreservate ausgezeichnet, die erste Naturparkschule 2014 im Naturpark Teutoburger Wald.

Ziel sei es, so die Verwaltung, Nachhaltigkeit und Umweltbildung fest im Schulalltag zu verankern und Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Kultur in ihrem Lebensumfeld zu vermitteln.

Weitere Informationen zur Pressemitteilung finden sich auf der Website der Biosphärenreservatsverwaltung:
www.elbtalaue.niedersachsen.de

Hintergrundinfos: 

Das Konzept der Biosphären- sowie Naturpark-Schulen hat sich deutschlandweit bewährt. Die erste Biosphären-Schule wurde 2012 im Rahmen der Bildungsarbeit der UNESCO-Biosphärenreservate ausgezeichnet. Die erste Naturparkschule wurde 2014 im Naturpark Teutoburger Wald ausgezeichnet. Seitdem gibt es immer mehr Schulen, die eng mit einem der achtzehn deutschen Biosphärenreservate oder 104 Naturparke zusammenarbeiten, um Nachhaltigkeit und Umweltbildung im Schulalltag zu fördern. 

Wesentliche Ziele der Biosphärenreservate und Naturparke in Deutschland sind der Schutz von Natur und Umwelt, ihre integrative Entwicklung und die Stärkung nachhaltiger Strukturen. 

Lernen in einer Biosphären- und Naturpark-Schule bedeutet: 

– Natur und Kultur im direkten Lebensumfeld der Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den In-foeinrichtungen sowie weiteren außerschulischen Akteuren wie etwa Landwirt*innen, Natur- und Landschaftsführer*innen, Partnern des Biosphärenreservats bzw. des Naturparks zu entdecken und zu erleben, 

– ökologische, wirtschaftliche und soziale Zusammenhänge zu verstehen und 

– den Kindern das Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, ihre Welt im Rahmen ihrer Möglichkeiten eigenverantwortlich zu gestalten.